Such- und Finde-Aktion Bauernkrieg
Liebe „Schwestern“ und „Brüder“,
wir wenden uns erneut hinsichtlich des „AUFRUFes“ (zum Bauernkrieg in Rothenstein/Oelknitz“) an Sie. Damit Sie Ihre Such- und Finde-Aktion nach Überbleibsel aus dem Bauernkrieg 1525 zielgerichteter durchführen können, möchten wir Ihnen einige Anregungen geben:
1. Die „Zwölf Bauernartikel“ vom 14. und 15. März 1525 aus Memmingen – ein wichtiges Signal zum Ausbruch des Bauernkrieges – wurden damals in 25.000 Exemplaren gedruckt und innerhalb von 2 Monaten im ganzen Reich verbreitet. Eines dieser Exemplare könnte auch Rothenstein oder Oelknitz erreicht haben. Welche Familie hat diese „Zwölf Bauernartikel“ glücklicherweise aufbewahrt?
2. Hat sich bei Ihnen ein Flugblatt aus jener bewegten Zeit irgendwo „versteckt“, das jetzt aber enorme historische Bedeutung besitzt?
3. Welche Familie hat die Dorfordnung von 1480? Dort soll der „Ratskeller“ erstmals erwähnt worden sein. Er gehörte folglich zu jenen Gebäuden, die während des Bauernkrieges schon existierten. Das gilt nachweisbar auch für die Wenzelskirche in Rothenstein. Die „Burg“ wird auch als das „älteste Haus von Rothenstein“ genannt. Gibt es irgendwo noch einen möglichst alten Plan unserer Dörfer, der die um 1525 (oder auch etwas später) existierenden Gebäude und Straßen erkennen lässt?
4. Wer hat alte Zeichnungen/alte Gemälde, welche die Zeit um 1525 charakterisieren? Das müssen keine Meisterwerke sein. Es genügen auch laienhafte Skizzen von damaligen Einwohnern.
5. Bedingt durch Brände und die lange Zeit von 500 Jahren wurden brenn- und verrottbare Materialien aus dem Jahre 1525 leider zerstört. Unsere Renovierungswellen an alten Häusern strebten zum jeweils Modernen. Vielleicht sind aber trotzdem noch Teile der ehemaligen Häuser von 1525 (z.B. Reste von Fundamenten, eine alte Bohlenstube) oder Keller jener Zeit in Ihrem jetzigen renovierten oder umgebauten Haus vorhanden.
6. Nach bisherigen Erkenntnissen kann angenommen werden, dass es tatsächlich den Dorfrichter Jacob Eylinger (mit unterschiedlicher Schreibweise) als „Führungskraft“ im Bauernkrieg hier in Rothenstein gab. Wer kann sein Wirken belegen? Besitzt jemand ein Namensverzeichnis mit dem Familiennamen“Eylinger“ (oder so ähnlich)? Wo etwa hat dieser „Rebell von Rothenstein“ damals (vgl. Erzählung von Gerhard Arlt) gwohnt?
7. Ist der Einfluss von Jena oder von Orlamünde auf Rothenstein durch Dokumente nachweisbar?
8. Wie arbeiteten und lebten die Menschen in unseren Dörfern um 1525?
Sie merken erneut: Wir haben zusammen etwas ganz Großes vor. Ein einmaliges Projekt – speziell für Dörfer – hier also für Rothenstein, soll entstehen. Das kann nur gemeinsam geschafft werden. Und da wird allein der bisher „geheime“ „Rothensteiner Zauberspruch“ für diese „Such- und Finde-Aktion“ nicht ausreichen, der da heißt „SuFiAk – zack, zack, zack!“ Wir alle müssen in bisher unbeachteten Schüben und Kästen, in kaum genutzten Räumen und Scheunen alles sehr sorgfältig durchforsten. Wir werden staunen, was wir so alles entdecken.
Baldige Erfolge wünschen Ihnen und unserem Dorf
Christine und Fred Manthey