Was uns historische Dorfordnungen heute noch sagen
		
	
Am 23.10.25 hatte der Geschichts- und Heimatverein Rothenstein / Oelknitz e.V. zu einem Vortrag mit dem Kreisheimatpfleger Hans-Jürgen Haase aus Altendorf eingeladen. Das Thema „Die Rothensteiner Dorfordnungen von 1480 und 1686“ klang sehr trocken, was aber die 30 Besucher letztlich nicht fanden, denn es gab viel Wissenswertes zu erfahren und Vergleiche zu heutigen Zeiten boten viel Diskussionsstoff!
Der Referent ordnete die Dorfordnung, die sogenannte „Dorfgewohnheit Rothensteins“ von 1480 als eine der ersten in Thüringen ein und erläuterte ihr Zustandekommen unter Berücksichtigung der Ansiedlung der aus dem zerstörten Rotensteinichen ins Unterdorf geflüchteten Bewohner. Die 25 Artikel regelten ab dem Mittelalter das Zusammenleben der Gemeindemitglieder im Dorf, die Rechte und Pflichten der Bauern und anderen Einwohner. Die Strafen bei Verstößen waren meistens festgelegte Geldbeträge.

Interessant war dann auch der Vergleich mit der „Gemeindeordnung Altenbergaischer Gerichte“ von 1554, wo die festgelegten Bußen für die Vergehen in Mengen von Bier angegeben wurden. Diese wurden dann in der Gemeinschaft des Dorfes zusammen in der Gemeindeschenke (in Rothenstein war das der ehemalige Ratskeller) getrunken und trugen zur Festigung des Dorfverbandes bei. Das wurde dann übrigens auch in der späteren Dorfordnung von Rothenstein aus dem Jahre 1686 so gehalten, was auch für die Inflation des Geldes und die Entwicklung des Bierpreises in damaliger Zeit spricht.

Text: P.Seidel, Bild: I. Bohlmann, Quelle des kopierten Textes: ThULB Urmel THG_1870_Bd07
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