Rekordbeteiligung bei Wanderung mit dem Landrat
Presseinformation des Saale-Holzland-Kreises vom 24.04.2023 (Claudia Bioly, Pressesprecherin)
30. Wanderung mit Rekordbeteiligung
Rund 200 Wanderfreunde waren mit dem Landrat rund um Rothenstein unterwegs
Eisenberg. Es war die 30. Wanderung, zu der Landrat Andreas Heller am 22. April eingeladen hatte, und mehr denn je nahmen daran teil: Rund 200 rüstige Wanderfreunde – und zwei Hunde – absolvierten eine rund 10 Kilometer lange Rundtour vom Rothensteiner Ortsteil Oelknitz über Schöps und Altendorf zur Bastei hoch über Rothenstein – und zurück. Darunter waren viele bekannte Gesichter, sozusagen der harte Kern der Landratswanderungen, aber auch zahlreiche neue Teilnehmer, u.a. aus Jena und Umgebung. Das traumhafte Frühlingswetter nach den vielen kalten Regentagen war sicher nicht ganz unschuldig an der großen Resonanz.
Gruppenbild auf der Bastei bei Rothenstein. (Fotos: Landratsamt/Claudia Bioly)
Rothensteins Bürgermeister Matthias Kühne, der im Vorfeld zusammen mit dem Angerverein Oelknitz und Helfern weiterer Vereine aus den beiden Ortsteilen alles sehr gut vorbereitet hatte, wies die mit dem Auto ankommenden Wanderfreunde persönlich auf den Parkplatz ein. Auch er war überrascht vom überaus großen Zuspruch, ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen – schließlich hat man hier in Rothenstein schon Ereignisse ganz anderen Ausmaßes erfolgreich bewältigt.
Landrat Andreas Heller, Rothensteins Bürgermeister Matthias Kühne, Wanderleiter Bernd Sieber und der Jenaer Geologe Dr. Jürgen Ellenberg (von rechts) beim Start in Rothenstein.
Die 1225-Jahr-Feier 2011 etwa mit zehn Tagen ausverkaufter Veranstaltungen. Das 725-Jahre-Jubiläum von Oelknitz, das 2008 gefeiert wurde. Oder 2015 das 50-jährige Jubiläum des Zusammenschlusses der beiden Kommunen im Jahr 1973. Von all diesen drei Höhepunkten gibt es übrigens Chroniken. Dies und einiges Interessante mehr erläuterte der Bürgermeister zu Beginn nach der offiziellen Begrüßung durch den Landrat. Auch Dr. Jürgen Ellenberg, Geologe aus Jena und ein wahrlich treuer Begleiter der Wanderungen, war mit vor Ort und veranschaulichte geologische Besonderheiten der Region.
Die Wandergruppe auf dem Weg von Oelknitz nach Schöps, hinten die Rothensteiner Felsen.
Unter Leitung des heimatkundigen Wanderführers Bernd Sieber ging es dann los in Richtung Schöps, ein Stück auf dem Saaleradweg entlang und ein Stück auf der gerade im Rückbau befindlichen Umleitungsstrecke für die B88 während der Bauzeit des Tunnels bei Rothenstein. An der Gemarkungsgrenze Schöps hieß der dortige Bürgermeister Karsten Rücknagel die große Wandertruppe willkommen und informierte über seine Gemeinde, die mit Jägersdorf ebenfalls aus zwei Ortsteilen besteht. Die Wanderer erfuhren, dass Schöps 1269 erstmals urkundlich erwähnt wurde und dass der Name Schöps tatsächlich vom Schaf stammt – hier wurden einst die Schafe in der Saale gewaschen, bevor sie zur Schur kamen. Von hier aus hatte man auch einen guten Blick auf die Rothensteiner Felsen, in denen Mitte der 1930er Bunker für die damalige Rüstungsfabrik Reimahg gesprengt wurden.
Über die Bahn – die heruntergelassene Schranke wegen eines durchfahrenden Zuges trennte die Gruppe nur kurz – ging es dann in Richtung Altendorf. Auch hier wurde die Gruppe an der Gemarkungsgrenze vom Bürgermeister begrüßt. Michael Schmidt stellte seine Gemeinde Altenberga mit ihren vier Ortsteilen vor und erinnerte daran, dass auf den Tag genau vor sechs Jahren, am 22.04.2017, eine Landratswanderung von Altendorf über Altenberga, Zwabitz und Greuda führte. Auch dies war eine der landschaftlich besonders schönen Strecken, so wie auch die aktuelle Tour, von der jetzt der anstrengende Teil folgte. Westwärts ging es Richtung Rothensteiner Felsen, vorbei am Aussichtspunkt „Burgenblick“ und über das ehemalige Schießplatzgelände. Seit 1945 und bis Ende der 1980-er wurde das Areal von der russischen Armee genutzt. Ein anderer Teil, der, zu dem der Aussichtspunkt „Bastei“ gehört, war Truppenübungsplatz der NVA und deshalb bis 1969 für die Bevölkerung gesperrt.
Hatten zuvor früher unzählige Wanderer und Spaziergänger von hier die schöne Aussicht ins Saaletal genossen, war dies nach 1969 endlich wieder möglich. Im April
2003 wurde die Fläche vom Bundesvermögensamt Erfurt an die Gemeinde Rothenstein rückübertragen. Im März 2004 gründete sich die Interessengemeinschaft Rothensteiner Felsen e.V., berichtete Wanderführer Bernd Sieber, der damals und heute zu den Protagonisten im Verein gehört. Die IG baute den Aussichtspunkt wieder auf und organisierte noch im gleichen Jahr das erste Basteifest, dem seither fast jährlich eines folgte – beliebt bei Besuchern aus der gesamten Region. Mehr über die Geschichte der Bastei von Rothenstein und warum sie auch Trompeterfelsen genannt wird, ist auf einer Infotafel vor Ort zu lesen.
Auf der Bastei bei Rothenstein: Frische Roster und ein herrlicher Blick ins Saaletal.
Auf der Bastei wurden die Wanderfreunde vom Angerverein Oelknitz mit frisch gebratenen Rostbratwürsten und kühlen Getränken versorgt. Sie konnten sich vom Anstieg ausruhen und genossen den Blick hinab ins Saaletal. Nicht selten, so erzählt man sich augenzwinkernd, kann man von hier aus sogar die Zugspitze sehen…
Auf dem Rückweg ging es dann bergab durch Rothenstein, an der Schule vorbei, über die Saale und zurück nach Oelknitz, wo eine weitere willkommene Rast mit Kaffee und leckerem selbstgebackenem Kuchen wartete.
Herzlicher Dank geht an die Bürgermeister, den Wanderführer, die beteiligten Vereine und alle Helfer, die an der Vorbereitung und Durchführung der Wanderung mitgewirkt haben.
Ebenso Dankeschön an die Sparkassenstiftung Jena-Saale-Holzland, mit deren Hilfe der Landrat auch dieser Wanderregion eine rustikale Holzbank spendierte.
Die neue Bank wurde am Anger in Oelknitz aufgebaut und bereits am Wandertag gern genutzt (Foto).
Landrat Heller lädt bereits jetzt zur Herbstwanderung 2023 ein: am Sonnabend, dem 16. September, dann voraussichtlich in der Region Hainspitz.