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Brückensperrung für Fußgänger?

Schon lange ist bekannt, dass die Saalebrücke zwischen Rothenstein und Oelknitz grundhaft saniert werden muss, aber ein aktueller Artikel in der Lokalpresse hat dann doch viele erschreckt mit dem Titel:

Brückensperrung droht Ortsteil im Saale-Holzland abzuschneiden

Da es sich hier um eine Kreisstraße handelt, liegt die Zuständigkeit beim Landkreis und unter Berufung auf eine Kreis-Sprecherin meldete kürzlich die OTZ, dass mit Baubeginn ab 1. Mai zu rechnen sei, bei geplanter Bauzeit bis Ende 2024. Das besondere Problem dabei sei nun, dass nach Auskunft des Kreises “die nötige Sperrung nicht nur Autofahrer, sondern auch Einwohner, die fußläufig die Brücke überqueren wollen“ betrifft. Wir alle wissen, was das bedeuten würde, denn die Brücke ist wichtig für Oelknitzer Kinder und Eltern als Weg zu Grundschule und Kindergarten, für ältere Menschen auf dem Weg zur Arztpraxis oder zu Netto und für alle Radfahrerinnen und Radfahrer auf dem Saaleradweg.

Die Frage der Sperrung war nun auch ein Thema der Gemeinderats-Sitzung am 27.2.24, als Bürgermeister Matthias Kühne und die VG-Bauamtsleiterin Beate Weber zumindest schon Folgendes erklären konnten:
Zum Baubeginn: Im Mai wird erst die Submission erfolgen, also die Öffnung der eingereichten Angebote für die Ausschreibung. Mit der eigentlichen Auftragsvergabe ist dann nach Auskunft von Frau Weber – besonders wegen der anstehenden Kreistagswahl – erst ab Juli zu rechnen und danach also erst mit Baubeginn.
Zur Sperrung für Fußgänger: Bei Beratungen auf Kreisebene wurde BM Kühne gegenüber zunächst mehrfach eine Berücksichtigung der Fußgänger zugesichert, aber später doch erklärt, dass es vielleicht technisch gar nicht möglich sei, die Brücke für Fußgänger und Radfahrer dauerhaft passierbar zu halten.

Angesichts des jahrelangen Planungsvorlaufs ist jeder überrascht, dass solch ein Planungsfehler bzw. die völlige Vernachlässigung der örtlichen Bedürfnisse möglich ist. Beruhigend ist vielleicht nur, dass offenbar das allerletzte Wort noch nicht gesprochen ist und dass bis zum Baubeginn noch genügend Zeit sein sollte, um eine praktikable Lösung zu finden. Denn eine sinnvolle Umleitung bei Vollsperrung ist weder für Fußgänger noch für Radfahrer möglich, da hilft auch der schöne neue Tunnel nichts.

Sollten die berechtigten Sorgen der Anwohnerinnen und Anwohner in der finalen Ausführungsplanung aber doch nicht berücksichtigt werden, dann kann vielleicht nur noch eine große Unterschriften-Aktion für mehr öffentliche Aufmerksamkeit und am Ende für Gehör auf Kreisebene sorgen.

Zum Artikel in der OTZ:
OTZ: Brückensperrung in Rothenstein

Text und Fotos: R Schönherr

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