Archiv 2023
An dieser Stelle finden Sie die Veranstaltungen des Jahres 2023
November 2023 – Volkstrauertag 2023
Auch in diesem Jahr haben wir, der Geschichts- und Heimatverein Rothenstein/Oelknitz e.V., zusammen mit interessierten Bürgern unserer Gemeinde den Gewaltopfern der beiden Weltkriege und Diktaturen gedacht. Dieses Jahr fand die Veranstaltung am Sonntag 19. November 2023 statt. Treffpunkt war das Gefallenendenkmal in Oelknitz, wo das Ehepaar Manthey eine Rede hielt, in der sie an die Errichtung des Mahnmals und der damit verbundenen Probleme erinnerten.
Nach der Kranzniederlegung, machten sich die Teilnehmer auf den Weg nach Rothenstein zum Denkmal für die Gefallen der beiden Weltkriege. In stiller Andacht wurden hier sowohl für die Gefallenen als auch die Verschleppten der stallinistischen Terrorherrschaft Gebinde hinterlassen.
Den Abschluss bildet der Aufstieg zu „Fratzschers Ruh“, wo am Denkmal der Chattia Jenensis ein Kranz niedergelegt wurde.
Im Rahmen dieses Berichts dürfen mit mit freundlicher Genehmigung der Mantheys auch Auszüge aus Ihrer Rede veröffentlichen:
Vorgeschichte des Mahnmals für die im Weltkrieg gefallenen Oelknitzer
Den folgenden Text sandte ein Oelknitzer Einwohner an die Redaktion des „Jenaer Volksblattes“. Am 04.11.1921 war dann in dieser Zeitung zu lesen:
„Vor etwa Jahresfrist wurden, mit den anderen Ortschaften der näheren Umgebung Schritt haltend, auch in unserem Orte für ein E h r e n d e n k m a l u n s e r e r G e f a l l e n e n Geldspenden durch Haussammlungen aufgebracht. Eine hierzu eingesetzte Kommission nahm die Summe von etwa 6000 M fein säuberlich in Obhut.
Nun wurde in unzähligen Versammlungen der Ortseinwohner die Platzfrageerörtert und schließlich durch Abstimmung der Kirchhof als Platz bestimmt; nicht etwa einstimmig, nein hübsch geteilt, 51 Prozent für den Kirchhof und 49 Prozent für die Aufstellung des Denkmals mitten im Dorfe. Soweit war ja nun alles in Ordnung. Zum Untergrund des Denkmals wurde gleich nach der Abstimmung Saale-Kies angefahren; Kostenanschläge, Modelle usw. wurden angefordert, selbst Vertreter der Bildhauerkunst ließen sich sehen, aber zu greifbaren Ergebnissen ist es bis zum heutigen Tage leider nicht gekommen.
Nun wird von allen Seiten die Stimme laut, das eingesammelte Geld wieder auszuteilen und es nutzbringender anzulegen. Vor Jahresfrist hätte sich mit den 6000 M für Oelknitz ein schönes, zweckentsprechendes Denkmal schaffen lassen, aber heute kostet es das Doppelte, wenn nicht noch mehr. Fast sämtliche Orte der weiteren und näheren Umgebung haben gehandelt für ihre Gefallenen. Den Oelknitzern aber kann man nur zurufen:
Gehet hin und tut desgleichen.“
Dieser Formulierung – das als unsere Vermutung für Sprachinteressierte – könnte die Aufforderung im Matthaeusevangelium 28, Vers 19 (in der Bibelfassung von 1899) zugrunde liegen, nämlich:
„Gehet hin und werbet alle Völker, durch die Taufe auf den Namen des Vaters, und des Sohnes und des heiligen Geistes.“
Soweit, liebe Anwesende, ein Rückgriff auf das „Jenaer Volksblatt“ vom 04.11.1921 zur Standortwahl und zur Finanzierung dieses Mahnmals für die Oelknitzer Gefallenen des 1. Weltkrieges.
Im Anschluss daran richtete unser Mitglied Sandra Ringmayer ebenfalls einige Worte an die Anwesenden:
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
heute versammeln wir uns im stillen Gedenken, um den Volkstrauertag zu begehen. Dieser Tag erinnert uns an die Opfer von Gewaltherrschaft, Krieg und Terror. In Zeiten neuer Konflikte, insbesondere im Nahostkonflikt, wollen wir nicht nur der Vergangenheit gedenken, sondern auch einen Blick auf die gegenwärtigen Herausforderungen werfen.
Lassen Sie uns in unseren Herzen diejenigen tragen, die ihr Leben im Zweiten Weltkrieg und unter dem nationalsozialistischen Regime verloren haben. Ihre Opfer dürfen nicht vergessen werden, und ihre Geschichten sollen uns mahnen, für Frieden und Toleranz einzustehen. Inmitten unserer Trauer dürfen wir nicht blind für die aktuellen Geschehnisse sein. Der Nahostkonflikt bringt Leid und Unsicherheit für viele Menschen. Unsere Solidarität gilt den Opfern, unabhängig von ihrer Herkunft. Es ist an der Zeit, dass die Weltgemeinschaft gemeinsam nach Wegen des Dialogs und des Friedens sucht. Möge dieser Volkstrauertag nicht nur eine Erinnerung an Schmerz und Verlust sein, sondern auch ein Appell zur Menschlichkeit.
Jeder von uns kann einen Beitrag leisten, sei es durch Mitgefühl, Toleranz oder Engagement für den Frieden. Lasst uns gemeinsam an einer Welt arbeiten, in der Gewalt und Leid keine Heimat mehr finden. In diesen Minuten des Gedenkens und Nachdenkens rufen wir dazu auf, die Flamme der Hoffnung zu bewahren und gemeinsam eine Welt des Friedens und der Versöhnung aufzubauen.
Möge der Volkstrauertag uns daran erinnern, dass unser Handeln die Zukunft formt. In tiefer Verbundenheit gedenken wir der Opfer und setzen uns für eine Welt ein, in der kein Raum für Kriege und Konflikte ist
Oktober 2023 – Erinnerung an den Ersten Weltkrieg
Am 26. Oktober hat der Geschichts- und Heimatverein Rothenstein/Oelknitz e.V. dem 100-jährigen Jubiläum des Mahnmals für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs in Oelknitz gedacht. Schon in der Vorstellung der Referenten – Chris und Fred Manthey – wurde bereits deutlich, dass dies kein „reißerisches“ sondern ein „anspruchsvolles“ Thema ist.
So wiesen die Vortragenden auch selbst zu Beginn darauf hin, dass „der Krieg nicht nach der örtlichen Herkunft fragt, ob es ein Soldat aus dem weimarischen Rothenstein war oder ein junger Mann aus dem altenburgischen Oelknitz.“ Die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ forderte 16 Opfer aus Oelknitz, deren Namen auf dem Obelisken am Friedhof in Oelknitz eingetragen sind und nochmals laut vorgelesen wurden. Unter dem Publikum waren einige Angehörige dieser Opfer, die sichtlich mitgenommen waren.
Die Vortragenden machten sehr deutlich, dass in der heutigen Zeit die Inschrift des Mahnmals „Es starben den Heldentod“ sicherlich als veraltet angesehen werden würde und vermutlich sich kaum noch Menschen bereit erklärten, freiwillig in den möglichen Tod zu ziehen. Jedoch ist dieses Thema in diesen Tagen aktueller denn je. In dieser aufgeladenen Zeit, die durch Konflikte und Auseinandersetzungen geprägt ist, scheint die Menschheit nichts dazu gelernt zu haben.
Es ist zu erwähnen, dass sich seit der Aufstellung des Mahnmals immer Menschen aus Oelknitz gefunden haben, die sich der Pflege des Mahnmals verschrieben haben. Aus diesem Anlass wurde auch unserem Vereinsmitglied Albert Poost gedankt, der viele Jahre die Gedenkstätte für die Opfer beider Weltkriege in Oelknitz pflegte.
Im Anschluss an die Veranstaltung wurde ein Gebinde am Friedhof in Oelknitz niedergelegt.
An den anderen Gedenkstätten unserer Gemeinde – dem Denkmal für die Kriegsopfer und dem Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus in Rothenstein sowie der Gedenktafel für die Opfer der Akademischen Vereinigung „Chattia“ im 1. Weltkrieg – wird unser Verein dann, wie auch schon in den letzten Jahren, am Volkstrauertag, Sonntag 19. November 2023 Gebinde niederlegen. Treffpunkt ist 10:00 Uhr am Gefallenendenkmal in Oelknitz.
September 2023 – Die Thüringer Sinflut von 1613
Der Vortrag von Hans-Jürgen Haase (Altendorf, Kreisheimatpfleger des Saale-Holzland-Kreises) zum Thema „Die „Thüringische Sintflut“ vom 29. Mai 1613 –
archäologische und dokumentarische Spurensuche zwischen Weimar und Jena“ als Auftakt unseres Programmes nach der Sommerpause war ein voller Erfolg – 48 Gäste waren der Einladung gefolgt und erlebten einem spannenden Vortrag über ein unsere Landschaft bis heute prägendes Ereignis.
Herr Haase verstand es die Zuhörer zu fesseln, verband Zitate aus alten Dokumenten mit Landkarten, Bodenprofilen und Fotodokumenten. Die Geschichte des in Altendorf gefundenen Torsteines aber auch die seines von Flutereignissen getroffenen Wohnhauses waren faszinierend!
So anschaulich kann Heimatgeschichte sein und die Bezüge bis in die heutige Zeit regten die Zuhörer zum Nachdenken und diskutieren an!
Juni 2023 – Kaffeeklatsch mit Buchpräsentation
Der Kaffeeklatsch war wieder liebevoll vorbereitet mit selbst gebackenen Kuchen – ein herzliches Dankeschön an Bärbel Merker, Sandra Ringmayer, Karin Schwettling und Anita Gläßer!
Endlich war es so weit – der dritte Band der „Rothensteiner Hefte“ ist erschienen! Zum traditionellen Kaffeeklatsch präsentierte Familie Heinrich das Büchlein mit dem Untertitel „Entlang der Straßen und Wege“.
Im ersten Band der „Rothensteiner Hefte“ ging es 2015 um die Zusammenlegung der beiden Ortsteile Rothenstein und Oelknitz und 2018 wurden im zweiten Band „Zeugnisse von Wandel und Tradition“ vorgestellt, insbesondere die Schätze der Rothensteiner St. Wenzelskirche.
Im neuen Band geht es nach der Chronologie einiger Ereignisse von 2018 bis 2022 in verschiedenen Artikeln über die Straßen und Wege in der Gemeinde:
- die neue Ortsumgehung B 88 mit dem Tunnelbau
- die Geschichte der Hauptstraße und der „Chaussee“ von Rothenstein
- die städtebauliche Gestaltung beider Ortsteile und die Gestaltung einiger Gebäude die Rundwanderwege in Rothenstein und Oelknitz
- den Orchideen-Rundweg im Naturschutzgebiet „Schießplatz Rothenstein“.
Dazu kommen noch Berichte von der Heimholung der Glocken und über die Streuobstwiesen links und rechts der Wege sowie das „Apfelfest“.
Diese Inhalte stießen auf großes Interesse, was man auch beim anschließenden Buchverkauf merkte! Wer es verpasst hat, kann den Band aber noch erwerben, solange der Vorrat reicht!
Mai 2023 – Ein eindrückliches Plädoyer für die eigene Regionalgeschichte
Am 25. Mai 2023 hatten wir zwei Vertreter des Fördervereins „Mahn- und Gedenkstätte Walpersberg“ e.V., Sitz Kahla, zu Gast. Das Vortragsthema lautete „Untertageverlegung im südlichen Saaletal 1943-1945“.
Mit vielen originalen Fotos und kleinen Videosequenzen aus Propagandafilmen erläuterte uns das Ehepaar Steffi und Patrick Brion auf sehr lebendige und verständliche Art und Weise, wie die beiden Untertageverlagerungen „Lachs“ und „Albit“ zustande kamen, welche Vorüberlegungen und welche Akteure dabei eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben mussten.
Die Informationen zur Untertageverlagerung „Albit“ im Rothensteiner Felsen wurden natürlich von unserem Verein und Interessierten gespannt verfolgt.
Ebenso interessiert lauschten die Zuhörer, als Herr Brion uns von der Me 262 erzählte, die im Walpersberg zusammengesetzt und dann über eine Rampe zur Startbahn gezogen wurde.
Interessant war ebenfalls zu hören, dass die Arbeit dieses Vereins nicht nur darin besteht, Archive auszuwerten und Vorträge zu halten, sondern er hilft auch heute noch individuelle Schicksale von Zwangsarbeitern, die im Walpersberg für die REIMAHG arbeiten mussten, zu klären und zu beleuchten. Eine sehr verdienstvolle Aufgabe, die – wie man merken konnte – vom Ehepaar Brion mehr als Berufung denn Arbeit angesehen wird.
Die Betonung, dass „jedes Stück Geschichte das Recht hat, nicht vergessen zu werden“ oder es einfach unter den Tisch fallen gelassen wird, hallte bei diesem Vortrag wieder mit. Es sei darauf hingewiesen, dass der Verein ebenso eine Ausstellung zur Geschichte der REIMAHG im Stadtmuseum Kahla unterhält (https://www.walpersberg.de/ausstellung/). Jedem am Thema Interessierten sei ein Besuch empfohlen.
Mai 2023 – Frühjahrsputz im Dorf
Verschiedene Objekte in Rothenstein und Oelknitz wurden von Müll und Unkraut befreit – so am Anger und Spielplatz in Oelknitz sowie entlang des Deiches, an der Treppe zur Kirche mit den Gedenktafeln, rund um die Alte Schule, vorm Gemeindehaus und beim Durchgang von der Hauptstraße zur Saale.
Erwähnt werden muss natürlich auch, dass der Felsenverein an diesem Tag auch einen Großeinsatz zur Vorbereitung des Basteifestes gemacht hat. Gregor Maess hat den Grabstein von Pfarrer Hagen wieder leserlich gemacht. Auch der Jugendclub wird in Kürze seinen Beitrag leisten und das letzte Stück vom Rondell am Gemeindehaus von Unkraut befreien und mit Mulch belegen.
Es wurde eine Menge geschafft und das Ortsbild aufgehübscht – mal sehen, ob das zum Cleanup Day am 16. September noch übertroffen werden kann!
April 2023 – Zum Kaffee und Tee bei den Royals
Bei frühlingshaften Temperaturen und viel Sonnenschein ging es am Samstag, den 22.4.2023, zu unserer alljährlichen „Exkursion“. Diesmal musste vorher noch die Kleidung überprüft werden, die Frisuren gerichtet und der Hofknicks geübt werden. Denn wir waren eingeladen bei den Royals. Nicht bei den englischen Royals sondern viel näher liegend in Zeutsch bei Christine Eleonore von Zeutsch und Fürst Johann Ludwig I. von Anhalt-Zerbst.
Der Verein Christiane Eleonore von Zeutsch e.V. bewirtet uns mit Kaffee und Kuchen nach Originalrezepten der Zeit und unterhielt uns aufs Köstliche mit kleinen Anekdoten aus dem Leben derer von Zeutsch.
Es war eine wunderschöne Veranstaltung, für die wir dem Verein ganz herzlich danken – wir empfehlen es selbst einmal zu erleben! Näheres unter https://www.facebook.com/people/Verein-Christiane-Eleonore-von-Zeutsch-eV/100057311598001/ .
Man kann nur staunen, was ein Verein mit 8 Mitgliedern alles auf die Beine bringt! Hochachtung!
Damit musste natürlich auch auf die wohl bekannteste Nachfahrin der Christiane Eleonore eingegangen werden: Katharina, die Große. Man kann es kaum glauben, dass Christiane Eleonore von Zeutsch die Großmutter der wohl berühmtesten russischen Zarin gewesen ist. Überraschend wie doch ein kleines thüringisches Landadelsgeschlecht den Lauf der Welt mitbestimmt hat.
Aber nicht nur das Leben der Adeligen ist in Zeutsch wichtig. In den Räumlichkeiten des Vereins gibt es ein kleines aber feines Schulzimmer mit Schreibutensilien aus der alten Zeit.
März 2023 – Einweihung der Gedenktafel zum Notstandsbau
Die Hauptstraße durch Rothenstein ist ein Teil einer historischen Handelsstraße Nürnberg-Leipzig. Sie wurde im Gegensatz zur Bergstraße über Hof und Altenburg die „Niederstraße“ genannt und auch der Name „Jenensische Straße“ war gebräuchlich (später auch einfach nur Jenaer Straße). Obwohl sie weiter war als die Bergstraße, wurde sie von Fuhrleuten wegen ihrer „ebenen Wege“ bevorzugt.
Schon zu Goethes Zeiten – Goethe war von 1779 bis 1786 als Leiter der Wegebaudirektion am Hof von Carl August zuständig für die Straßen im Herzogtum Sachsen-Weimar – war sie in einem
schlechten Zustand: „Die Jenaische Straße war so vernachlässigt worden, dass die Frachtfuhrwerke und Holzfuhren … kaum noch mit äußerster Anstrengung fortkommen können, und ein Fremder, der vielleicht 100 Meilen nach diesem berühmten Sitz … der Wissenschaften gereist, wird gewiss nur an sehr wenigen Stellen auf seiner Reise eine ähnliche schlechte Stelle angetroffen haben, als er hier fast unmittelbar vor der Stadt findet.“
Die Straße von Rudolstadt über Rothenstein nach Jena erwies sich trotz Verbesserungen schon unter Carl August als zu schmal und auch ansonsten unzureichend. Mit der Weimarer Republik 1918 entstand dann am 1. Mai 1920 das Land Thüringen und Programme für den Ausbau der Straßen wurden aufgelegt. Ende 1920 wurde die Straße am Nordausgang von Rothenstein nach Jena verbreitert und dafür eine Mauer aus Sandsteinen errichtet. Der in den Ort abfallende Verlauf der Straße wurde „Riemhügel“ genannt, da hier früher bei Schnee- und Eisglätte zusätzliche Zugtiereeingespannt werden mussten. Pfarrer Ludwig Gottlob Plöthner schreibt dazu in der Ortschronik: „Die Jenaer Straße erfuhr am Nordausgang des Ortes eine dankenswerte Verbreiterung. Eine mitgewaltigen Quadern ausgeführte Mauer stützte den Bau. Dieser „Notbau“ gab erwünschte Arbeitsgelegenheit für die Ortseinwohner.“ Man würdigte den “Notstandsbau“ dann 1921 mit einer Tafel an der Stützmauer, die sich leider mit den Jahren zersetzte und nicht mehr erkennbar war.
Auf Initiative von Bernd Sieber (der vor Jahren mit Rolf Hachenburg bei einem Bier die Idee hatte), Sigurd Pohle, Volkmar Seifarth, Matthias Kühne und Paul Seidel wurde die Tafel durch die
Steinmetzfirma Schweiger aus Orlamünde erneuert und am 25. März 2023 eine erklärende Wandertafel dazu angebracht.
Februar 2023 – Märchen für Erwachsene
Der Frosch „Korax Korax“ oder warum auch Erwachsene Märchen lesen sollten Unsere Veranstaltung am 23. Februar stand unter dem Titel „etwas andere Märchen für Erwachsene…“ mit Christina Möbius.
Frau Christina Möbius vom Thüringer Zentrum für Begabungsförderung erinnerte alle Anwesenden an die Wichtigkeit von Märchen nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Nach einer kurzen Zeitreise vom 11. Jahrhundert über die französischen Feenmärchen des 17. und 18. Jahrhunderts bis in die heutige Zeit. Frau Möbius wies darauf hin, dass Märchen ein wichtiger Teil der menschlichen Kultur sind und dass es eine wichtige Funktion von Märchen ist, kulturelle Werte und Normen zu vermitteln und moralische Lektionen zu erteilen.
In Märchen werden oft Konflikte zwischen Gut und Böse dargestellt und gezeigt, wie man mit Problemen umgehen kann. Durch Märchen können auch komplexe Themen auf einfache und zugängliche Weise vermittelt werden. Eindrücklich wurde betont, dass auch Erwachsene von Märchen profitieren können, da sie oft tiefergehende Bedeutungen haben. Im Gegensatz zu Kindermärchen sind Erwachsenenmärchen oft komplexer und enthalten mehrere Schichten von Bedeutungen und Interpretationen. Sie können auch düsterer und realistischer sein, beziehen sich oft auf existenzielle Themen wie Tod, Liebe und Verlust oder prangern latent politische Systeme an. Als Kostproben an diesem Abend erfuhren wir unterhaltsam vom Frosch Korax Korax. Und wir verstanden, warum der kleine König ein Kind kriegen musste, denn „Worte allein genügen nicht, man muss auch etwas tun“.